Sonntag, 17. Juni 2012

Lächle Biber 2012

Um die lange Funkstille mal zu durchbrechen, gibt es hier nun dann doch noch ein paar Impressionen des Lächle Biber Festivals vom 11./12. Mai diesen Jahres. Und der war dann heuer auch mal ein echtes Festival mit Zeltplatz, Dixi-Klos und ordentlichem Gewitterguss sowie Nachtfrost. Alle, die dabei waren, haben den Naturgewalten getrotzt und mit Sicherheit eine beeindruckende Party erlebt. Musikalisch war für jeden was dabei, egal ob Elektroschranz aus der Konserve oder derber Rock auf der Openairbühne. Zehn Bands und eine Handvoll DJs buhlten um die Aufmerksamkeit des Publikums. Dank sei noch mal allen Beteiligten und Helfern sowie allen abenteuerlustigen Freaks aus deutschen Landen gesagt, die sich trotz der massiven Polizeipräsenz vor Ort in die Höhle des Löwen getraut haben. Letztere ist übrigens leicht erklärt: Die Jungs da drüben verdienen nicht so gut und um sie friedlich zu Stimmen, haben wir ihnen eine Bratwurst für lau versprochen, was die komplette Belegschaft der Region wahrscheinlich dazu veranlasste, mal vorbei zu schauen auf nen kleinen Imbiss. 
Auch wenn einige sicher gestutzt haben, ob der nicht vorhandenen großen Namen im Lineup, so überzeugte die Auswahl aus Bands der Region doch mit jeder Menge Qualität. Dass Konrad Küchenmeister die Leute auch im kleinen Rahmen in seinen Bann zu ziehen vermag, war schon vornweg klar - und weil Petrus die Schleusen Freitagnacht öffnete, musste er das dann auch indoor tun. Zuvor gab’s aber schon erstklassigen Funk im Stile von James Brown mit der Band OBELIX und die fantastischen Weirdos von BTNJ, die im dritten Anlauf bei völlig abgesoffener Bühne die Unentwegten im Publikum voll begeisterten - was für eine großartige Liveband! Rund machte den Abend dann Barrio Katz, der mit seiner MashUp-Mischpoke die Leute zum Tanz auf den Tischen animierte.
Der Samstag wartete dann wieder mit Sonnenschein auf, nur die Temperaturen waren deutlich in die Knie gegangen - die Eisheiligen machten ihrem Namen alle Ehre, und bis Sonntagmorgen hatten sich selbst die Autos wieder einen Mantel aus Raureif angelegt. Der Nachmittag startete mit dem deutsch-tschechischen Fußball-Turnier, welches mangels Teilnehmern zu einem Freundschaftsspiel zweier zusammengewürfelter Truppen schrumpfte. Die deutsche Abordnung gewann am Ende, wobei der eigentliche Sieger der Spaß am Spiel war. Wenig später läuteten SCREAM OF THE LAMBS mit der Metalkeule den Abend ein. THE MIRROR WITHIN taten es ihnen gleich und GOLDNER ANKER begeisterten mit viel Charme und tschechischen Ansagen. Zwischenzeitlich rollte der Bikertross des Black Saxon Pokerrun auf den Platz, rechtzeitig um GOOD MORNING BLUES, die Band des Mundharmonika-Virtuosen Matej Ptaszek zu bewundern. Ich hätte nie geglaubt, dass man mit traditionellem Delta-Blues ein so bunt gemischtes Publikum derart rocken kann. Selbst die jugendlichen Basecap-Träger tänzelten mit einem Grinsen im Gesicht zum originellen Sound des Prager Trios - die Abräumer des Wochenendes würd ich mal sagen. Ihnen folgten noch die Instrumentalrocker von POST MODERN ORCHESTRA und GT 500 aus Großröhrsdorf, die zur nächtlichen Stunde schon arg mit den niedrigen Temperaturen zu kämpfen hatten, sowie HOUPACI KONE, die wunderschönen Indie-Sound zum Besten gaben. Im Anschluss gab es noch derbe Elektro-Party mit Ladislav mit V und Doggtor Dresden in der Fabrika und der Sliwowitz tat dann sein übriges, um das Spektakel bis weit in den Sontag hinein anzuheizen. 
Unbedingt zu erwähnen seinen noch die Jungs und Mädels der 5th Family aus Dresden, die drei Tage lang viel angenehme Stimmung verbreiteten und wundervoll housigen Chill-Sound rund um die Uhr auflegten. Und natürlich gilt der größte Dank Dominika, der Hausherrin des Fabrika-Clubs, Martin, dem Bürgermeister vor Ort, der jeden Tag bis früh mit gefeiert und getrunken hat (da können sich unsere Lokalpolitiker gern mal eine Scheibe von abschneiden) sowie Jaroslav, der guten Seele, die vor Ort alles so außerordentlich gut gemanagt hat! Wir sehen uns sicher wieder im nächsten Jahr - dann aber nicht als Lächle Biber sondern als eigenständiges Doubice Festival. Ideen gibt es schon, und wer Jarda und sein tschechisches Schweinefleisch-Massaker lieb gewonnen hat, der wird zum Morbiden Festival im September wieder die Chance haben, Schweinskeule, Kolbasa und Utopenec bei ihm zu ordern! Und wer da war, wird versichern können, dass das Örtchen Doubice jederzeit einen Besuch wert ist. Der reizvollen Landschaft dort kann man nicht widerstehen. Vielleicht habt ihr ja heuer nochmal Lust auf einen Ausflug. Im Nachbarort Kyjov steigt am 20, und 21. Juli Jardas eigenes kleines Festival, übrigens direkt neben einem glasklaren, wundervollen Badesee! Vielleicht sieht man sich ja vor Ort! Hier bis dahin noch ein paar Bilder vom Biber:   
... die Ruhe vor dem Sturm
BTNJ live on stage
Konrad Kuechenmeister live on stage
Konrad Kuechenmeister live on stage
Barrio Katz MashUp-Mischpoke
... Tanz auf den Tischen
Emil Catering Crew
GOLDNER ANKER live on stage
GOLDNER ANKER live on stage
Black Saxon MC Pokerrun
... tschechische Fleischeslust vom Rost
Matej Ptaszek & GOOD MORNING BLUES live on stage
POSTMODERN ORCHESTRA live on stage
GT 500 live on stage
Aftershowparty
5th Family Allstars w/ Toni Buletti, Tuan Anh, Christopher Mark
Projekt BR w/ Doggtor Dresden und Ladislav mit V

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